Musik, Kunst und Kultur in "der Villa"

MUSIK IN DER VILLA

DIE VILLA EUGENIA, in der unsere Konzerte stattfinden, liegt am Rande der Hechinger Altstadt im "Fürstengarten". Sie ist die letzte Residenz der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen. Fürst Joseph Wilhelm errichtete den klassizistischen Mittelbau der Villa mit der markanten Rotunde 1786/87 als sommerliches Lustgartenhaus im neu angelegten fürstlichen Lustgarten, dem heutigen "Fürstengarten". 1833/34 wurden die beiden spätklassizistischen Seitenflügel angebaut, weil das Gebäude seitdem als Wohnsitz des damaligen Erbprinzenpaars Friedrich Wilhelm Konstantin und Eugenie (Eugénie de Beauharnais, eine Stiefenkelin von Napoleon Bonaparte, die Konstantin am 22. Mai 1826 in Eichstätt geheiratet hatte) diente. Seit 1834 leitete Konstantin die Regierungsgeschäfte, 1838 übernahm er nach dem Tod seines Vaters Friedrich das Fürstenamt, das er bis zu seiner Abdankung am 7. Dezember 1849 (in Folge der Unruhen im Zusammenhang mit der Revolution 1848) innehatte . Danach fiel das Fürstentum Hohenzollern-Hechingen an das hohenzollerisch regierte Königtum Preußen.

Unter Konstantin und Eugenie gab es eine erstaunliche Blüte des Hechinger Kulturlebens, weil das Fürstenpaar äußerst musikbegeistert war. Unter Konstantins Regie wurde ab 1826 die Hechinger Hofkapelle wieder aufgebaut, die auf eine lange Tradition zurückblicken konnte (ab 1584 war etwa Leonhard Lechner für kurze Zeit Hofkapellmeister von Graf Eitelfriedrich I.), die allerdings um 1800 aus finanziellen Gründen geendet hatte. 1826 holte Konstantin Georg Wichtl aus München nach Hechingen, 1827 folgte Thomas Täglichsbeck als Kapellmeister, der die Hechinger Hofkapelle bis zur Abdankung Konstantins leitete und ihm 1852 nach Löwenberg (Schlesien) folgte, wo er bis 1857 die neue Hofkapelle aufbaute.
Im "orpheischen Hechingen" waren unter anderem Hector Berlioz (1842) und Franz Liszt (1848) zu Gast, beide für längere Zeit, wobei sie unter anderem auch in der Villa Eugenia musizierten. Konstantin ernannte beide zu hohenzollerischen Hofräten (Liszt beklagte sich darüber, dass er deshalb Uniform tragen musste). Auch berühmte Geiger wie Louis Spohr, Henri Vieuxtemps und Antonio Bazzini kamen nach Hechingen.

Nach Konstantins Abdankung ging die Villa in den Besitz des Hauses Hohenzollern-Sigmaringen über. Im frühen 20. Jahrhundert wurde sie als Wohnhaus genutzt und verschiedentlich umgebaut. 1995 kaufte die Stadt das zunehmend vom Verfall bedrohte Gebäude. Von 2001 bis 2007 wurde die Villa vom "Förderverein Villa Eugenia e.V." mit immensem Aufwand vorwiegend in Eigenregie saniert, seitdem steht sie für kulturelle und private Veranstaltungen zur Verfügung.


FÜR UNSERE KONZERTE nutzen wir zwei Räume: Die Rotunde, den zentralen Raum, um den herum das Gebäude angelegt ist und der mit seiner herrlichen Akustik und seiner wunderschönen Ausstattung regelmäßig das Publikum und unsere Gastkünstler begeistert, sowie für Konzerte, Chanson-Kabarett u. ä. den Veranstaltungsraum, der über eine Bühne sowie professionelle Licht- und Tontechnik verfügt.


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